Gemeinschaftsübung in Oberndorf
Zwei Vierseithöfe förmlich aneinandergereiht, eine verwinkelte Bebauung: in einem Ernstfall eine Herausforderung für die Einsatzkräfte. Grund genug diese Situation in den Mittelpunkt einer großangelegten Übung am Dienstagabend zu stellen. Zehn Feuerwehren aus dem KBM-Bereichen Miltach sowie Bad Kötzting waren darin eingebunden um neben der Brandbekämpfung auch die notwendige Zuführung von Löschwasser zu üben.
Um 19 Uhr wurden die in den Übungsablauf eingebundenen Feuerwehren von einem Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in der Ortsmitte von Oberndorf informiert. Zugleich erfolgte der Hinweis, dass sich noch Personen im den Gebäuden sowie im äußeren Gefahrenbereich befinden.
Die erst ersteintreffende Feuerwehr aus Oberndorf sowie die Kräfte aus Miltach bereiteten umgehend, teils unter Einsatz von Atemschutzgeräten, einen ersten Löschangriff vor. Zugleich wurde der Fokus auf die Rettung der vermissten Personen gelegt. Erschwerend dabei, dass sich eine der Personen unter einem Lader eingeklemmt befand. Unter zu Hilfenahme unter anderem von Hydraulikwinden konnte das schwere Gerät angehoben und die Person befreit werden.
Die weiter anrückenden Feuerwehren erhielten die Aufträge von den Innenhöfen der benachbarten Landwirtschaften weitere Strahlrohre vorzunehmen und damit eine Brandausbreitung zu verhindern. Unterstützt wurden die bodengebunden Aktiven dazu von der Drehleiter aus Bad Kötzting über deren Monitor von oben Löschmassnahmen vorgenommen werden konnten.
Um genügend Löschwasser zur Verfügung zu haben wurde neben dem Hydrantennetz auch insgesamt drei Löschwasserleitungen aufgebaut und mit Tragkraftspitzen betrieben. Eine davon vom Perlbach aus, wozu die Bundestraße unterquert wurde, und zwei weitere vom Klinglbach aus.
„Die Übung hat Not getan“ so Daniel Iglhaut die Abschlußbesprechung einleitend. Kurz rekapitulierte er dabei auf die Übungsvorgaben und den Ablauf. So waren für den Aufbau der Leitung vom Perlbach etwa 300 Meter Leitungslänge zu verlegen. Beim Hydrantensystem gilt es aufzupassen, nachdem in der Ortsmitte teils Ring – und teils Stichleitungen vorhanden sind die Auswirkungen auf die Leistung dieser hätten. Die Ausführungen des Oberndorfer Kommandanten ergänzte Alexander Beier insofern dass die Anfahrt von Bereitstellungsräumen notwendig sei um dann die Aktiven dann von dort geordnet in den Einsatzablauf einbinden zu können. „Heute waren 118 Aktiven vor Ort“ so der Kreisbrandmeister die Zahlen die bei der UG-ÖEL, Standort Arrach, gesammelt wurden bekanntgebend. Eingebunden in den Übungsablauf waren dabei aus dem KBM-Bereich Miltach die Feuerwehren aus Altrandsberg, Eismannsberg, Harrling , Blaibach, Miltach, Oberndorf, Staning, Wolfersdorf, Zandt sowie die Feuerwehr aus Bad Kötzting. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte zudem von der Drohnengruppe aus Blaibach, die Luftbilder lieferte. Bei der UG-ÖEL wurde die Lagekarte geführt und wurden die einzelnen Übungsabläufe dokumentiert.
„Die Bebauung ist eine Herausforderung“ so Andreas Bergbauer auf die Ortsmitte von Oberndorf blickend. Deshalb sei es dringend notwendig in einem Ernstfall von Beginn an strukturiert aufzubauen. Die Wasserversorgung sei hier kein Problem. „Der Perlbach zeigt sich heute als Segen“ so der Kreisbrandinspektor auf die beiden nahen Bäche blickend, die in Hochwasserlage genau das Gegenteil seien. Die Übung, angelehnt an das Einsatzstichwort B4, habe gezeigt, dass die Feuerwehren darauf vorbereit sind und die Bevölkerung sich sicher fühlen kann. „Danke an den Gemeinschaftsdienst“ so Miltachs dritter Bürgermeister Thomas Saurer die Besprechung abschließend und den Feuerwehr auch für den hohen personellen Einsatz an diesem Abend dankend.