Magirus-Deutz TLF 15/25 ins Feuerwehrmuseum Bayern überstellt
In der damaligen Werbesprache wurde dieses Fahrzeug mit einer Pumpenleistung von 1500 Litern in der Minute und einem mitgeführten Wasservorrat von 2500 Litern als „Windhund des heiligen Florian“ tituliert. Mit dieser neuen Generation von Feuerwehrfahrzeug konnte auch die Einsatztaktik geändert werden. Es galt nunmehr mit eigenem Wasservorrat einen schnellen, effektiven und zielgerichteten ersten Löscheinsatz durchzuführen bis von nachrückenden Feuerwehren die Wasserversorgung aufgebaut und sichergestellt wurde. Der damalige Kommandant der Feuerwehr Kötzting Karl B. Krämer wurde deshalb beauftragt ein entsprechendes Einsatzschema zu entwickeln. Dieses Vorgehen des anerkannten Fachmannes wurde letztendlich bayernweit umgesetzt und hat in den Grundzügen bis heute sein Gültigkeit.
Seine Effizienz bewies das Tanklöschfahrzeug in den vielen Jahre in denen es im Einsatzdienst stand immer wieder bei Einsätzen weit über die Stadtgrenze hinaus. Ob beim Brand der Kirche in Lohberg oder den vielen Scheunenbränden im Altlandkreis. Der Magirus-Tanker stand stets an vorderster Front und half mit seiner Ausrüstung und dem Können der Aktiven viel Schaden einzugrenzen. Nicht zuletzt dadurch erwarb sich der Kreismotorlöschzug einen hervorragenden Namen weit über die Grenzen der Stadt hinaus.
Im Jahr 1989 war es zahlreichen Aktiven der Feuerwehr Kötzting ein Anliegen das Fahrzeug einer Generalinstandsetzung zu unterziehen. In unzähligen Stunden wurde der Magirus zerlegt, schadhafte Teile ersetzt und neu lackiert. Am 25. Januar 1999 wurde das Fahrzeug dann aus dem Einsatzdienst genommen. Als Ersatz für das 1974 beschaffte Mercedes-Metz TLF 16/25 wurde ein neues Tanklöschfahrzeug Mercedes-Schlingmann in Dienst gestellt. Damit wurde auch der Magirus-Tanker am 25.01.1999 aus dem Einsatzdienst genommen.
Er sollte aber nicht wie der Mercedes verkauft, sondern behalten werden. Immer wieder war die Feuerwehr Bad Kötzting seitdem auf der Suche nach einem Platz und wurde fündig, ob in privaten Garagen oder in Hallen etwa des Kreisbauhofes. Letztendlich aber keine feste Bleibe, nachdem die Unterstellmöglichkeiten immer nur temporär waren und Eigenbedarf angemeldet wurde. Seit gut einem Jahr stand das Fahrzeug unter einem Schleppdach im städtischen Bauhof.
Ein Zufall wollte es das Vorsitzender Richard Richter im Februar diesen Jahres mit einer Gruppe Skifahrer in Saalbach weilte. Beim abendlichen Gespräch mit weiteren Skibegeisterten in der Unterkunft stellte sich dann heraus, dass darunter ein Vorstandsmitglied des Fördervereines „Feuerwehrmuseum Bayern“ war. Es wurde in der Folge ein Leihvertrag zwischen der Stadt Bad Kötzting und dem Museum unterzeichnet. Der Magirus wurde anschließend mit einem Tieflader nach Waldkraiburg transportiert und steht nun zwischen den fast 100 Exponaten des Museums.
Fotos: © Feuerwehr Bad Kötzting