Katastrophenschutzübung Roter Eber in Chamerau

08.06.2018
Über zwei Tage wurden im Rahmen der größten je im ostbayerischen Raum durchgeführten Katastrophenschutzübung verschiedene Szenarien geübt.

An der bislang größten jemals im ostbayerischen Raum durchgeführte Katastrophenschutzübung in Chamerau nahmen von Freitag 08.06.2018 bis Samstag 09.06.2018 insgesamt ca. 2.500 Hilfskräfte teil. Beteiligt waren dabei eine Vielzahl an Rettungsdiensteinheiten, das THW mit mehreren Ortsgruppen sowie Feuerwehrkräfte aus der Oberpfalz, Oberfranken, Niederbayern und dem Nachbarland Tschechien.

Übungsbeginn war am Freitag um 14:00 Uhr. Hier wurde zunächst der Brand eines Rückewagens im Wald bei Roßberg angenommen bei dem zusätzlich eine Person eingeklemmt wurde. Nach einer Ausweitung des Brandes auf den umliegenden Wald wurden dann schrittweise weitere Einheiten zur Wasserförderung und Brandbekämpfung angefordert. Parallel dazu wurden als weitere Szenarien der Absturz von Einsatzkräften im steilen Gelände sowie ein Verkehrsunfall im Bereich Göttling mit mehreren eingeklemmten Personen angenommen.

Der Samstag stellte dann den Haupttag der Übung dar. Der Waldbrand vom Vortag sollte nun vom Boden und aus der Luft bekämpft werden. Hierzu wurden Hilfeleistungskontingente aus ganz Bayern, ein Löschpanzer, ein Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) sowie mehrere Hubschrauber mit Außenlastbehälter eingesetzt. Die Löschwasserversorgung wurde neben den Förderleitungen vom Vortag zusätzlich mit zwei HFS-Leitungen sowie durch einen Pendelverkehr mit mehreren Großtanklöschfahrzeugen sichergestellt. Als weiteres Hauptszenario wurde am späten Vormittag ein Verkehrsunfall mit einem voll besetzten Bus und einem PKW angenommen. Beide sind dabei von einer Brücke gestürzt. Hierbei mussten 35 Personen aus dem Bus gerettet und verschiedene Zugänge in den Bus geschaffen werden. Neben diesen beiden Hauptszenarien wurden parallel auch kleinere Einsatzübungen durchgeführt. Dies waren unter anderem ein Werkstattunfall, ein Tiefbauunfall, ein Kellerbrand und eine Brandübungsanlage.

Die Feuerwehr Bad Kötzting war an beiden Übungstagen bei mehreren Szenarien eingesetzt. Für den Grundschutz im Stadtgebiet war zudem an beiden Tagen eine Wachbereitschaft abgestellt. Die Feuerwehr Bad Kötzting bedankt sich an dieser Stelle für die hervorragende Organisation der Übung. Alle Beteiligten konnten hierbei wertvolle Erkentnisse und Eindrücke gewinnen. Im einzelnen wurden bei der Großübung folgende Aufgaben übernommen:

Tag 1: Freitag | 08.06.2018

Der Schlauchwagenzug war am ersten Übungstag beim angenommenen Waldbrand im Bereich Roßberg eingesetzt. Hier sollte eine insgesamt 3,5 km lange Förderleitung vom Fluss Regen bis zur Brandstelle erstellt werden. Dabei mussten über 200 Höhenmeter bewältigt werden. Vom SW-Zug wurde in diesem Bereich eine ca. 2,0 km lange Schlauchstrecke bis zu einem Löschweiher gelegt und in Betrieb genommen. Um eine ungehinderte Durchfahrt für Großfahrzeuge zu gewährleisten wurde im Bereich des Löschweihers eine Schlauchüberführung aufgebaut. Das ATV wurde vom Abschnittsleiter Wasserförderung zur Streckenkontrolle und Erkundung genutzt.

Eingesetzte Fahrzeuge: ELW 1, LF 16/12, SW-KatS, ATV

 

Tag 2: Samstag | 09.06.2018

Die B-Förderleitung vom Vortag wurde am zweiten Tag wieder in Betrieb genommen. Dadurch konnten dann unter anderem der Löschpanzer und das LUF mit Wasser versorgt werden. Hierfür waren erneut Einheiten des SW-Zuges eingebunden. Das ATV wurde wiederum zur Streckenkontrolle eingesetzt.

Eingesetzte Fahrzeuge: ELW 1, SW-KatS, GW-L1, ATV

Für die technische Rettung beim angenommen Unfall mit einem Reisebus und einem PKW war ebenfalls eine Gruppe der Feuerwehr Bad Kötzting gefordert. Hier wurde für den Rettungsdienst eine Zugangsöffnung im Dach des auf der Seite liegenden Omnibus geschaffen. Dazu wurden eine Säbelsäge sowie Schere und Spreizer eingesetzt. Weiterhin wurde der Brandschutz mit einem Schwerschaumrohr sichergestellt sowie der Rettungsdienst beim Abtransport der Verletzten unterstützt.

Eingesetzte Fahrzeuge: LF 16/12, RW 2

Die Sicherstellung des dreifachen Brandschutzes für die Helikopter, welche am Blaibacher See ihre Außenlastbehälter füllten, wurde während des gesamten Übungsverlaufes durch Feuerwehr Bad Kötzting mit dem TroTLF übernommen.

Eingesetzte Fahrzeuge: TroTLF 24/48

Fotos: © Feuerwehr Bad Kötzting