Gemeinschaftsübung in Haus
Der Klimawandel bringt auch für die Feuerwehren neue Einsatzanforderungen mit sich, sind Wald – Vegetationsbrände heute in den Alarmierungstatistiken ein immer mehr zu findendes Stichwort. Passend dazu eine Übung mehrerer Feuerwehren des Kreisbrandmeisterbereiches Bad Kötzting, die dieses Thema beinhaltete.
„Rauchentwicklung in einem Waldstück am Voggendorfer Weg“ war das Stichwort mit dem Kreisbrandmeister Florian Heigl am Freitagabend mehrere Feuerwehren alarmiert. Bei einem Einsatz im Bereich Vegetations- oder Waldbrand ist es schon mit Einsatzbeginn notwendige die richtigen Ersatzmittel zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Stelle zu beordern. Dem angepasst wurden die in die Übung eingebundenen Feuerwehre erst in einen Bereitstellungraum in der Orstmitte von Haus beordert. Nach der intensiven Erkundung der genauen „Brandstelle“ und der Abwägung der Option wie an diese zu gelangen ist wurde die notwendige Einsatzmittel abgerufen. Demzufolge sollte die Brandbekämpfung über zwei Seiten erfolgen.
Vom Löschweiher in Haus sollte dazu eine Förderleitung aufgebaut werden und diese bis an die angenommene Brandstelle verlegt werden. Der Besatzung des Tanklöschfahrzeuges der Feuerwehr Bad Kötzting oblag es dabei beim Zugang zu dem Waldstück ein Teilstück einer Förderleitung aufzubauen. Dieses dann weiterzubauen war Aufgabe des speziell für Waldbrände konfigurierten Unimogs. Mit dem hochgeländegängigen Fahrzeug war es dessen Besatzung möglich auf den engen und steinigen Waldwegen die Förderleitung bis kurz von die angenommene Brandstelle zu verlegen. Dort galt es dann mittels einer Wassergasse eine fiktive Brandbekämpfung einzuleiten. Um für diese Förderleitung genügend Wassre zu haben bauten die Feuerwehren Voggendorf, Weißenregen, Gehstorf und Liebenstein zeitgleich vom Löschweiher in der Ortsmitte von Haus aus beginnend eine Druckleitung auf und betrieben diese mit mehreren Tragkraftspritzen.
Von der Straße nach Voggendorf aus wurde eine zweite Förderleitung durch die Feuerwehren Rimbach und Grafenwiesen in Richtung Brandherd aufgebaut. Um diese mit genügend Löschwasser betreiben zu können wurden mit den beiden Großtanklöschfahrzeuge der Feuerwehren Bad Kötzting und Thenried ein Pendelverkehr eingerichtet. Das antransportierte Wasser wurde dazu in einem Faltbehälter „zwischengelagert“ und von diesem aus mit Tragkraftspritzen und der vorschiebenen Förderleitung zur Brandstelle gepumpt. Dort wurde dann eine weitere Wassergasse mit dem notwendigen Löschwasser versorgt um den angenommen Brandherd flächig ablöschen zu können. In Summe konnte so ca. 23000 Liter Wasser in die Brandbekämpfung mitintegriert werden. Als Pufferfunktion stand ein Löschgruppenfahrzeug mit dessen Wasservorrat zur Verfügung.
„Es war ein hervorragend ausgesuchtes Übungsobjekt“ so Florian Heigl auf das sich zwischen zwei Gemeindeverbindungsstraße befindliche Waldstück das nur über enge Rückewege befahrbar ist eingehend. Zu den beiden Arten wie das Löschwasser an die Einsatzstelle transportiert wurde böte sich, so der Kreisbrandmeister, auch noch die Option an vom Weißen Regen aus eine Förderleitung aufzubauen.
„Es sind von Voggendorf oder Haus aus jeweils mindestens 350 Meter Strecke bis ein Hydrant erreichbar ist“ so Jochen Stöberl auf die Löschwasserversorgung in diesem Bereich eingehend.
Deshalb wurde bei der Planung der Übung die Varianten mit dem Pendelverkehr und der Förderleitung vom Löschweiher aus eingebaut. Dazu hatte die Aktiven allen knapp einen Kilometer zu verlegen bis die Waldgrenze erreicht war und dort bis zur Übungsstelle weitere 300 Meter zu überbrücken. „Der Weiher zeigte sich als gut versorgt und brachte jederzeit den für diesen Übungszweck angenommen Wasserbedarf“ so der Einsatzleiter in der Abschlußbesprechung ebenso wie Michael Hofmann als Abschnittsleiter der Förderstrecke unisono ausführend. In dieser waren neben dem Tanklöschfahrzeug mehrere Tragkraftspritzen für die Wasserfortleitung eingesetzt. „Mit dem Unimog war es möglich auf dem schwierigst zu befahrenden Weg eine Förderleitung vom Fahrzeug aus zu verlegen“ so Kommandant Michael Weiß die Aufgaben im Waldbereich schildernd. Zudem übernahm die Feuerwehr Bad Kötzting die Aufgabe der Führungsunterstützung, mit der dem Einsatzleiter mit viel administrative Aufgaben abgenommen werde. „Wichtig sei dabei auch frei werdende Einsatzmittel zu übermitteln um dies dann für weitere Aufgaben einsetzen zu können“ ergänzte Robert Fleischmann. Zum Aufbau und dem Betrieb der Förderleitun gab Richard Richter kurze Information um diese effizient betreiben zu können. Die Markierung bereits erkundeter Bereiche, Verkehrsabsicherung, die Funktrennung oder auch den Bereitstellungsraum mit einem eigenen Abschnittsleiter zu betreuen waren weitere Punkte die Florian Heigl bei der Abschlußbesprechung übermittelte. Dank galt abschließend der Feuerwehr Haus für die Übernahme der Übungsorganisation, Christian Griesbeck sowie den Waldbesitzern für die Zusagen deren Flächen für die Übung benutzen zu dürfen.