Gemeinschaftsübung in Gehstorf
Eine bei Waldarbeiten eingeklemmte Person sowie ein sich entwickelnder Brand war der Kerninhalt einer sehr praxisorientierten Übung des Kreisbrandmeisterbereichses Bad Kötzting am Freitagabend. Beteiligt waren an der Übung, die ein Bespiele darstellte wie es sich immer wieder bei Waldarbeiten ereignen kann sieben Feuerwehren die mit Aufgaben aus der Technischen Hilfeleistung und Brandbekämpfung in unwegsamen Gelände beauftragt wurden.
Kurz nach 18.30 Uhr informierte Kreisbrandmeister Florian Heigl die in die Übung eingebunden Feuerwehren über den Übungsinhalt. Demzufolge hatte sich im Waldstück nahe dem Stirzelberg, zwischen Bachhäuser und Ried am Haidstein gelegen, bei Waldarbeiten ein Unfall ereignet. Ein Arbeiter war dabei unter Baumstämmen eingeklemmt und die Maschine hatte zudem Feuer gefangen, das sich auf die Vegetation auszubreiten drohte.
Die örtlich zuständige Ortsfeuerwehr aus Gehstorf hatte nach deren Erkundung mit deren geländegängige ATV einen Bereitstellungsraum am Ende des Bachhäuser Weges definiert.
Da der Zugang zur Unfallstelle nur über enge und nur mit geländegängigen Fahrzeugen befahrbare Wege erreichbar war wurde als erste Maßnahme ein UNIMOG sowie ein UTV der Feuerwehr Bad Kötzting beauftragt zur Unfallstelle zu fahren und die Person soweit als möglich zu betreuen und eine erste Brandbekämpfung eizuleiten. Zur Personenrettung benötigtes Gerät wurde zeitgleich auf einen weiteren UNIMOG verlastet und mit diesem zur Unfallstelle transportiert.
Vor Ort setzten die Aktiven dann pneumatisch betriebene Hebekissen ein mit denen der Patient bei entsprechender Sicherung der Baumstämme befreit werden konnte und zur Übergabe an den Rettungsdienst oder einen ebenfalls simulierten Rettungshubschrauber gefahren wurde.
Parallel wurde zur Sicherstellung der Wasserversorgung vom Hydrantennetz beginnend eine Förderleitung durch den Wald aufgebaut. Schwierigkeit dabei, dass alles Material auf geländegängige Fahrzeuge umgeladen und an die notwendigen Positionen im Wald verfahren werden musste. Eingebunden waren in diese Aufgabe die Feuerwehren aus Gehstorf, Arndorf, Sperlhammer und Weißenregen. Um bei einer Förderunterbrechung einen Wasserpuffer zu haben wurde zudem kurz vor der Übungsstelle ein 3000-Liter Faltbehälter aufgebaut. Somit konnten mehrere Strahlrohre gleichzeitig zur Brandbekämpfung eingesetzt und lückenlos betrieben werden.
Als Redundanz wurde eine weitere Leitung aufgebaut, deren Beginn ein weiterer Faltbehälter am Bereitstellungsraum war und von dem aus die Feuerwehren aus Wettzell und Traidersdorf eine Leitung installierten. Das Befüllen dieses Behälters war mit Tanklöschfahrzeugen im Pendelverkehr geplant.
Nach fast zwei Stunden konnte das Übungsende eingeläutet werden. „Es war ein perfektes Szenario wie es sich immer wieder bei Waldarbeiten abspielt“ so Florian Heigl die Abschlussbesprechung einläutend. Auch sah er die Örtlichkeit als bestens gewählt an nachdem die Zuwegung hier sehr eng und nur mit geländegängigen Fahrzeugen möglich ist. Als weitere Wasserentnahmestellen neben dem Hydrantennetz nannte der Kreisbrandmeister einen Weiher im Bereich des Bachhäuser Weges, den Dampfbach im Bereich Bachhäuser oder eine Förderleitung aus Zeltendorf, dann aber mit gut 800 Meter Förderlänge.
„Zu der Enge der Anfahrt kam die Höhenbegrenzung bei der Zufahrt am Bachhäuser Weg“ ergänzte Manuel Hofmann, der die einzelnen Übungsinhalte auch mit Zeiten belegte. Vorgesehen war zudem die Ausweisung eine Hubschauberlandeplatzes so Gehstorfs Kommandant der sich auch bei den Waldbesitzern bedankt die das Gelände zur Verfügung stellten. Unisono betonten die beiden Redner wie auch später Andreas Bergbauer die logistische Herausforderung bei dieser Übung, nachdem die Einsatzstelle mit Großfahrzeugen nicht anfahrbar war. „Die Wahl der notwendigen Einsatzmittel muss früh konzipiert werden“ so Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer ergänzend, dass auch die Abfolge welches Gerät wann benötigt und damit transportiert werden muss überlegt sein muss.
„Es war eine gut gewählte Übung die von den eingesetzten Aktiven einiges abverlangte“ so deren Rückblick auf die Übung deren Einzelheiten von den einzelnen Abschnittsleiter noch detailliert ergänzt wurden. Dabei auch die integriert Führungsunterstützung die dem Einsatzleiter einiges an Arbeit und Dokumentation abnahm.