Gemeinschaftsübung für den KBM-Bereich 4/1 in Bad Kötzting

16.09.2021
Übung mit fünf Stadtteilwehren im Rahmen der Aktionswoche im Stadtkern von Bad Kötzting.

Enge Bebauung, teils bündig angrenzende Gebäude und diese oft mit versetzten Treppenräumen, sowie Straßen im Einbahnverkehr in denen Fahrzeuge auch außerhalb der markierten Zonen parken: Parameter einer Übung von sechs städtischen Feuerwehren am Donnerstagabend, die die Probleme aufzeigte die in einem derartigen Szenario auf die Aktiven zukommt. Und dass dies realitätsnah ist zeigt, dass im Stadtkern in den vergangenen Jahren zwei derartige Brände ausbrachen.

„Wohnungsbrand im 1. Obergeschoß, Personen im Gebäude, zwei davon haben sich am Balkon bemerkbar gemacht“ so der Übungshintergrund zu dem Kreisbandmeister Florian Heigl um 19.30 Uhr die sechs Feuerwehren aus dem Stadtgebiet per Funkspruch alarmierte. Die ersteintreffenden Kräfte aus Bad Kötzting begannen sofort nach Ankunft in der Herrenstraße Atemschutztrupps zur Personenrettung ins Gebäudeinnere zu entsenden und gleichzeitig Leitern vorzubereiten um die auf dem Balkon um Hilfe schreiende beiden Personen zu retten. Dazu wurde in einem ersten Schritt eine tragbare Leiter vorgenommen und zeitgleich die Drehleiter in Position gebracht um mit deren Korb die   Rettung einzuleiten. Unterstützend agierten die Feuerwehren aus Wettzell, Traidersdorf und Arndorf, die mit weiteren Atemschutzgeräteträgern das Vorgehen im Gebäudeinneren unterstützten.

Um genügend Wasser an der Einsatzstelle zu haben wurde das dem Hydrantennetz beim Neuen Rathaus und an der Kirchenburg benutzt. Zudem bauten die Feuerwehren aus Gehstorf und Weißenregen vom Weißen Regen in Höhe der Oberbergerbrücke jeweils eine Förderleitung über die Müllerstraße und das Oberbergergäßchen auf und versorgten so zusammen mit der Feuerwehr Traidersdorf die Einsatzkräfte in der Herrenstraße. Dort wurde zudem eine Brandbekämpfung über mehrere Strahlrohre simuliert.

Nach gut einer Stunde war der Übungseinsatz so weit beendet. „Es war wichtig einen intensiven Atemschutzeinsatz in ein Übungsgeschehen einzuplanen“ so KBM Florian Heigl. Damit werde das Bemühen in seinem Bereich diesen Sektor zu verbessern abgerundet. Seit gut zwei Jahren wurden dazu verschiedene Schulungen abgehalten um feuerwehrübergreifend auf ein gleiches Vorgehen zu kommen wie etwa bei der eigenständigen Überwachung der vorgehenden Atemschutztrupps. „Zudem treffe man im Kerngebiet der Stadt auf eine enge Bebauung, Einbahnstraße und PKW`s die dadurch, dass sie außerhalb der Parkzonen stehen die Bewegungsfläche für die Feuerwehr enorm minimierte“ so der Kreisbrandmeister auf die aktuelle Übung rekapitulierend. Die Wasserversorgung selbst sei gut nachdem neben dem Hydrantennetz der Weiße regen fast in Sichtweit ist.

„Die vordringlichste Aufgabe nach unserem Eintreffen war die Personenrettung im Gebäude und auf dem Balkon“ so Michael Weiß dazu wurde mehrere Trupps eingesetzt und auch ein Sicherungstrupp vorgehalten. Zeitnah konnten dann auch die beiden Personen vom Balkon gerettet werden. Im Innenbereich waren weitere zwei Personen aufgefunden worden, die dann über die Tragenhalterung der Drehleiter zur Erdgleiche gebracht wurden. „Wie stelle ich die Fahrzeuge auf um damit die gestellten Aufgaben zu erledigen“ war eine der Kernfragen bei der Anfahrt so Bad Kötztings Kommandant.  Aus seiner Sicht wurde routiniert vorgegangen und das Übungsziel erreicht. „Unser Standardteinsatzregel hat sich bewährt“ ergänzter Korbinian Richter, der als Abschnittsleiter Brandbekämpfung und Personenrettung agierte. Das mitgeführte Schlauchmaterial der vorgehenden Trupps war ausreichend womit im Innenbereich alle Räume erreicht werden konnten.

„Im Stadtzentrum hat die Ordnung des Raumes eine ganz andere Dimension und ist eine der elementaren Aufgaben bei Übungs – oder Einsatzbeginn“ so Andreas Bergbauer auf eine der Kernpunkte der Übung eingehend. Das Übungsobjekt sei bestens gewählt und die Aufgaben allumfassend bestens abgearbeitet worden, so der Kreisbrandinspektor. „Es ist gut eine Übung hautnah mitzuerleben“ fügte Markus Hofmann an, der sich als Statist zur Verfügung stellte und eine der Personen die es galt vom Balkon zu retten. “Damit werde einem erst bewusst wie umfangreich die Aufgaben der Feuerwehr sind um solche Momente meistern zu können und auch wie sich zu rettende Personen in derartige Situation verhalten. „Ich habe heute neue Erfahrungen machen können und die Arbeit der Feuerwehr haut nah lebt“ so Bad Kötztings Bürgermeister das gute und gekonnte Vorgehend heraushebend.

Fotos: © Feuerwehr Bad Kötzting