Gefahrguttraining in Gendorf

27.07.2019
Bei der Werkfeuerwehr des Chemieparks in Gendorf bei Altötting konnten einen Tag lang verschiedene Einsatzszenarien rund um Gefahrgutunfälle geübt werden.

Zum nunmehr dritten Mal konnten Teilnehmer aus dem gesamten Landkreis Cham am Samstag den 27.07.2019 einen Schulungs- und Trainingstag bei der Werkfeuerwehr des Chemieparks in Gendorf nahe Altötting besuchen. Der Kontakt wurde durch den Gefahrgutfachberater Bernhard Hatzinger hergestellt, welcher auch die Organisation übernahm. Beim diesem Trainingstag soll das erlernte Wissen aus den Gefahrgutlehrgängen praktisch geübt und vertieft werden. Ähnlich wie in den Feuerwehrschulen können hier verschiedene Einsatzübungen gefahren und so das richtige Vorgehen praxisnah geübt werden. Hierfür hält die Werkfeuerwehr eigens ein entsprechendes Übungsgelände vor.

In diesem Jahr nahmen rund 20 Aktive aus den Feuerwehren Arrach, Bad Kötzting, Lam, Miltach und Waldmünchen sowie KBM Florian Heigl und KBM Alexander Baier mit insgesamt fünf Fahrzeugen teil. Die Abfahrt von den Heimatstandorten erfolgte aufgrund der rund dreistündigen Fahrt bereits früh morgens. Ab Cham ging es dann im Konvoi nach Gendorf. Beim Eintreffen wurde zunächst die Fahrzeug- und Mannschaftseinteilung des angereisten Zuges festgelegt und die Einsatzleiter/Zugführer bestimmt.

Nach einer kurzen Einführung durch die beiden Übungsleiter wurde am Vormittag die erste Einsatzübung durchgeführt. Nach einem Unfall in einem Chemielabor trat Flußsäure aus. Zwei Labormitarbeiter waren betroffen. Erstmaßnahmen waren hier die Personenrettung durch einen vorgehenden Trupp sowie die Errichtung eines Dekonplatzes. Parallel dazu wurde ein weiterer Trupp mit einem CSF-Vollschutzanzug ausgerüstet. Dieser übernahm das Binden der ausgelaufenen Chemikalien und die weitere Erkundung der Schadensstelle. Nach einer kurzen Nachbesprechung konnten die Teilnehmer zum Mittagessen in die Werkseigene Kantine fahren. Im Anschluss fand dann die zweite Einsatzübung statt. Zunächst wurde nur eine ausgelöste Brandmeldeanlage als Einsatzstichwort gegeben. Vor Ort konnte dann ein Chlorgasaustritt festgestellt werden, welcher durch den Mitarbeiter eines Hallenbades verursacht wurde. Dieser musste ebenfalls gerettet werden. Als Erstmaßnahme wurde ein Trupp zum Niederschlagen der Gaswolke und zur Personenrettung eingesetzt. Anschließend dichtete ein Trupp unter Vollschutz das Gasleck ab. Parallel dazu wurde wieder ein Dekonplatz errichtet und in der Umgebung die Chlorgaskonzentration gemessen sowie der Brandschutz sichergestellt. Als letztes Einsatzszenario musste der Austritt von Salzsäure aus einem IBC-Behälter aufgrund eines Staplerunfalls bewältigt werden. Nach einer Erkundung der Einsatzstelle durch einen Messtrupp wurde als weitere Maßnahme die auslaufende Säure durch einen CSF-Trupp aufgefangen und das Leck abgedichtet. Anschließend konnte der Inhalt des Behälters mit einer Gefahrgutpumpe in einen bereitstehenden Behälter umgefüllt werden.

Während der Nachbesprechungen der Einsatzübungen zeigten sich die Ausbilder sehr zufrieden mit der geleisteten Arbeit der eingesetzten Kräfte. Die Maßnahmen wurden dabei nochmals besprochen und auf mögliche Fehler oder Gefahren hingewiesen. Zum Abschluss bedankten sich die Ausbilder bei den Teilnehmern für die sehr gute Zusammenarbeit. Auch der Organisator Bernhard Hatzinger bedankte sich bei den Ausbildern herzlich für das erneute Abhalten eines solchen Gefahrguttrainingstages.

Eingesetzte Kräfte:  ELW 1, RW 2

Fotos: © Feuerwehr Bad Kötzting